Kampfmittelbergung

Nach erfolgter Oberflächen- oder Tiefensondierung kann es erforderlich werden, angemessene Anomalien freizulegen, zu identifizieren und wenn erforderlich zu bergen.
Freilegung, Identifizierung und Bergung erfolgen unter Beachtung der landesspezifischen Vorgaben der zuständigen staatlichen Behörden.
Hierzu wird mit speziellen Erdbaumaschinen unter Einhaltung aller sicherheitstechnischen Regelwerke das Erdreich bis zur erforderlichen Tiefe geöffnet.
Die direkte Freilegung des Objektes erfolgt mit handgeführten Werkzeugen.

Vermessung

Sowohl zur Kennzeichnung von Verdachtsflächen in der Örtlichkeit, Georeferenzierung von Messdaten und Dokumentation der Ergebnisse ist die satellitengestützte Vermessung mittels moderner GNSS-Systeme ein unverzichtbarer Teil der Kampfmittelbergung.
Weiterhin können abrechnungsrelevante Daten wie Volumina, Geländehöhen und topografische Gegebenheiten mit hoher Genauigkeit erfasst und verarbeitet werden.
Gewonnene Daten werden im Anschluss in Lage- und/oder Höhenplänen zu Dokumentationszwecken grafisch dargestellt.

Oberflächensondierung

Ein geeignetes Verfahren zur Detektion von oberflächennahen Kampfmitteln ist die Oberflächensondierung mittels passiver oder aktiver Messsysteme.
Je nach Bodenbeschaffenheit und Art der zu erwartenden Kampfmittel ist eine Detektion bis zu einer Tiefe von 3 Metern unter der Geländeoberkante möglich.
Auf Flächen mit stark ferromagnetischen Verunreinigungen des Bodens kann die Aussagekraft der Messsysteme jedoch eingeschränkt sein.

EDV-gestützte Sondierung

Im Gegensatz zur manuellen Oberflächensondierung werden hierbei die gewonnenen Daten der verschiedenen Messsysteme während der Sondierung auf Kampfmittel mittels EDV-gestützter Aufnahmetechnik aufgezeichnet.
Die gewonnenen Messdaten werden entweder in Echtzeit mittels gekoppelten GNSS-Systems oder im Postprocessing georeferenziert.
Als Ergebnis der Sondierung und der ebenfalls EDV-gestützten Auswertung steht die Visualisierung und Objektberechnung ferromagnetischer Anomalien.

Baubegleitende Kampfmittelsondierung

Die baubegleitende Kampfmittelsondierung stellt eine Lösung dar, die nur dann zum Einsatz kommt, wenn sich alle Arten der vorlaufenden Kampfmittelsondierung als nichtzielführend erwiesen haben oder die Höhe des Sondierungsaufwandes unverhältnismäßig zum erwarteten Nutzen ist.
Insbesondere gilt dieses für Abbrucharbeiten an baulichen Anlagen, für den Leitungsbau auf öffentlichem Grund sowie geringfügige Bodeneingriffe.
Bei diesem Verfahren wird vor jedem Bodeneingriff Dritter die Verdachtsfläche mit aktiven und/oder passiven Sonden schichtenweise auf signalstarke Störkörper untersucht und punktuell geräumt und für den Aushub freigegeben.

Tiefensondierung

Immer dann, wenn große Eindringtiefen durch Abwurfmunition aufgrund anstehender Bodenverhältnisse zu erwarten sind, die Standsicherheit angrenzender baulicher Anlagen gefährdet ist oder punktuell Gründungselemente eingebracht werde sollen, findet das Verfahren der Tiefensondierung Anwendung.
Hierbei werden Erkundungsbohrungen bis zur erforderlichen Tiefe abgeteuft und verrohrt. In der Verrohrung erfolgt dann die Sondierung mittels Bohrloch-Gradiometer.
Nach abgeschlossener Sondierung und Auswertung der Messdaten werden die Bohrungen je nach Bodenbeschaffenheit verfüllt oder mit geeignetem Material verdämmert.

Volumenberäumung

Das Verfahren der Volumenräumung kommt dann zum Einsatz, wenn eine Oberflächensondierung aufgrund von anthropogenen Auffüllungsbereichen, ferromagnetischen Verunreinigungen des Bodens oder größer zu erreichender Sondiertiefen nicht zielführend ist.
Der Boden wir hierbei lagenweise unter zusätzlicher Kontrolle des Aushubs auf Kampfmittel ausgebaut.
Nach Erreichen der erforderlichen Aushubtiefe wird die Sohle mittels manueller oder EDV-gestützter Oberflächensondierung auf etwaige Kampfmittel überprüft.
Nach Freigabe der Sohle und des Aushubs wird dieser wieder rückverfüllt und verdichtet.

Historische Erkundung und Altlastensondierung

Das Verfahren der Historisch-genetischen Rekonstruktion bietet die Möglichkeit den Kampfmittelverdacht auf einer Fläche zu bestätigen oder auszuschließen.
Hierbei werden mit Hilfe von historischen Luftbildern, Grundkarten, Plänen, Fotos und Akten, sowie Literatur, Zeitzeugenberichten und Geländebegehungen kampfmittelrelevante Vorgänge und Handlungen rekonstruiert und bewertet.
Hieraus resultiert ein etwaiger Kampfmittelverdacht, die Art zu erwartender Kampfmittel und deren Tiefenlage.

Wurzelpflege

Die Hauptfunktionen der Wurzeln bestehen darin, die Pflanze im Boden zu verankern und Wasser sowie Mineralsalze aus dem Boden aufzunehmen und in die Pflanze zu transportieren.
Die Behandlung der Wurzeln städtischer Bäume in Hamburg wird durch die Hamburger Baumschutzverordnung sowie durch spezifische Arbeitshinweise geregelt, die vor einigen Jahren von der Hansestadt erlassen wurden. Diese Vorschriften verlangen, dass bei allen Tiefbauarbeiten in der Nähe von Bäumen ein qualifizierter Baumpfleger hinzugezogen wird.

Fachtechnische Beratung in der Planungphase

Die Wahl geeigneter und zielführender Sondierverfahren ist Abhängig von einer Vielzahl an Faktoren, wie zum Beispiel die Art zu erwartender Kampfmittel, mögliche Eindringtiefen von Abwurfmunition in Abhängigkeit zur Bodenbeschaffenheit, statische Anforderungen, Auffüllungsbereiche, Leitungslagen und so weiter.
Gezielt alle zu erwartende Faktoren berücksichtigend wird hierbei ein Konzept zur zielführenden Sondierung und Beräumung der Kampfmittelverdachtsfläche erstellt.
Das Verhältnis zwischen den Gesamtkosten der Sondierung und dem daraus resultierenden Nutzen wird sorgfältig abgewogen.